Hormonersatztherapie in den Wechseljahren

Hormonersatztherapie in den Wechseljahren

Denken Sie darüber nach, ob Sie zur Behandlung Ihrer klimakterischen Beschwerden eine Hormontherapie anwenden möchten? Vielleicht haben Sie sich ja auch schon dafür entschieden. Wir fassen Ihnen hier kurz zusammen, welche gesundheitlichen Vorteile und welche Risiken mit einer Hormontherapie in den Wechseljahren verbunden sein können.

Zunächst die Vorteile einer Hormonsubstitution in den Wechseljahren:

Die Gabe von Hormonen ist die wirkungsvollste Therapie zur Linderung von klimakterischen Beschwerden wie Hitzewallungen, trockene Schleimhäute, Gelenk- und Muskelbeschwerden, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen und allen Alternativen überlegen. Die Wirkung tritt schon nach wenigen Tagen ein, viele Frauen sind nach einigen Wochen beschwerdefrei. Neben Präparaten mit synthetischen Hormonen stehen uns inzwischen auch bioidentische Hormone zur Verfügung, die aus der Yamswurzel hergestellt werden, also pflanzlichen Ursprungs sind.

Eine Hormontherapie schützt nachweislich vor osteoporosebedingten Knochenbrüchen. Angesichts der steigenden Lebenserwartung ist eine gute Osteoporosevorsorge für jede Frau wichtig.

Der Fettstoffwechsel wird durch eine Hormontherapie verbessert. In Studien wurde gezeigt, dass die Gesamtcholesterinwerte gesenkt werden können und das Verhältnis zwischen dem "guten" (HDL) und dem "schlechten" (LDL) Cholesterin günstig beeinflusst wird. Damit besteht auch ein besserer Schutz vor Herzinfarkt und Schlaganfall.

Es ist belegt, dass Frauen, welche Hormone nehmen, seltener an Diabetes erkranken und wahrscheinlich auch seltener an Darmkrebs

Diese präventiven Wirkungen gelten nach der derzeitigen Studienlage aber nur für bislang gesunde Frauen.

Für die folgenden Erkrankungen kann es bei Einnahme von Hormonen unter Umständen zu einem erhöhten gesundheitlichen Risiko kommen:

Brustkrebs: Die bisher vorliegenden Ergebnisse der Studien zeigen, dass mit einer statistisch messbaren Erhöhung des Risikos ab einer Anwendung von 5 Jahren gerechnet werden muss. In diesem Zeitraum treten bei 1000 Frauen 2 zusätzliche Fälle von Brustkrebs auf im Vergleich zu Frauen ohne Hormontherapie. Danach steigt das Risiko mit der Dauer der Einnahme. Eine kombinierte Östrogen-Gestagentherapie ist etwas risikoreicher als eine Östrogenmonotherapie, welche in einigen Studien sogar keinerlei erhöhtes Risiko zeigte.

Herzinfarkt und Schlaganfall: Bei frühem Beginn der Therapie innerhalb der ersten Jahre nach der letzten Regelblutung und einem gesunden Herz-Kreislaufsystem vermutet man wie oben schon erklärt eher einen schützenden Effekt der Hormone auf die Blutgefäße und damit eine Vorsorge vor Herzinfarkt und Schlaganfall. Hier laufen derzeit weitere Studien. Bei einer späteren Einnahme, vor allem nach dem 60. Lebensjahr und bereits Vorbestehen einer Arteriosklerose erhöht sich allerdings schrittweise das Risiko, je nach Ausmaß der Gefäßschädigung. Daher muss in diesen Fällen sorgfältig abgewogen werden, ob die Vorteile einer Hormontherapie noch überwiegen.

Thromboserisiko: Bei einer oralen Hormontherapie wird das Thromboserisiko verdoppelt bis vervierfacht, das heißt die Häufigkeit steigt von ca. 10 Fällen auf ca. 30 Fälle/100.000/ Jahr. Falls zusätzliche Risikofaktoren für eine Thrombose vorliegen, sollten die Hormone daher vorzugsweise über die Haut verabreicht werden; damit kann man das Risiko nahezu eliminieren. 

In jedem Fall sollte begleitend auf einen gesunden Lebenswandel mit ausgeglichener Ernährung, Vermeidung von Genussmitteln und regelmäßiges körperliches Training geachtet werden um den gesundheitlichen Erfolg der Therapie zu unterstützen.

Haben Sie noch Fragen? – Bitte sprechen Sie uns an!

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