Die HPV Impfung („Gebärmutterhalskrebsimpfung“)

Fast jeder Gebärmutterhalskrebs entsteht durch eine Infektion mit einem HPV-Virus, welcher ausschließlich durch sexuellen Kontakt übertragen wird. 

HPV-Viren zählen zu den am häufigsten sexuell übertragenen Erregern. Bis zum 30. Lebensjahr sind daher ca. 60% aller deutschen Männer und Frauen damit in Kontakt gekommen.

Bestimmte HPV-Typen treten gehäuft bei Gebärmutterhalskrebs auf, andere verursachen die Condylome (oder Feigwarzen) im Genitalbereich, welche zwar nicht bösartig, aber hochansteckend sind.

Die Erkrankung verläuft normalerweise ohne Symptome, das bedeutet, dass man nichts davon bemerkt. Bei über 90% der erkrankten Frauen heilt die Infektion von allein wieder aus. Bei 20% der Betroffenen gibt es sichtbare Veränderungen an den Zellen am Gebärmutterhals, die zu einem auffälligen Ergebnis des Krebsvorsorgeabstriches führen. Dieser muss dann engmaschig kontrolliert werden. Die Veränderungen können dabei oft über Jahre bestehen bleiben, aber nur bei ca. 5% entwickeln sich tatsächlich Krebsvorstufen und normalerweise erst im Verlauf von Jahren. Daher ist es so wichtig, regelmäßig zur Vorsorge zu gehen!

Seit einiger Zeit wird die Impfung gegen HPV für junge Mädchen (und übrigens auch Jungen) von 9-17 Jahren von den Krankenkassen bezahlt. Nach dem 18. Geburtstag muss die Impfung selbst finanziert werden, viele Krankenkassen erstatten aber auf Antrag bis zum 26. Geburtstag oder geben einen Kostenbeitrag dazu. Für eine noch nicht geimpfte junge Frau ist diese Impfung in jedem Falle sinnvoll, auch wenn sie bereits Geschlechtsverkehr hatte und eventuell mit einem HPV-Virus schon Kontakt hatte, da in dem Impfstoff nur die wichtigsten neun HPV-Typen abgedeckt werden.

Die HPV Impfung ist eine sehr sichere Impfung. Seit der Einführung der Impfung in 2007 wurden keine schweren unerwünschten Wirkungen gemeldet, die ursächlich in Zusammenhang mit der HPV Impfung standen. Allerdings kommt es – so wie bei allen anderen Impfungen auch – häufig zu lokalen Reaktionen an der Einstichstelle wie Schwellungen, Rötungen und vorübergehende Schmerzen.

Aber auch für Geimpfte gibt es ein Restrisiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, denn insgesamt gibt es über 100 Virusstämme des HPV Virus. 

Daher ist die regelmäßige gynäkologische Untersuchung mit zytologischem Abstrich auch nach einer Impfung unbedingt zu empfehlen!

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